Der Klassizismus war eine kunstgeschichtliche Epoche des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Dieser harmonische, symmetrische Stil löste die verspielte, asymmetrische Rokoko-Ästhetik ab. Hervorzuheben ist, dass der Klassizismus nicht nur die Kunst, Architektur und Innenausstattung, sondern auch die Gartengestaltung und Landschaftsarchitektur prägte.
Der Klassizismus war eine Epoche, die mit einer Rückkehr zu symmetrischen, von der antiken Kultur inspirierten Formen in der Gartengestaltung assoziiert wird. Klassizistische Gärten zeichnen sich durch klare Linien und geordnete Strukturen aus. Sie stellen im Regelfall eine perfekte Balance zwischen Natur und Architektur dar.
Die wichtigsten Merkmale des klassizistischen Gartens
Schlicht elegante klassizistische Gärten haben eine strenge Struktur und stellen eine harmonische Kombination aus Pflanzen und stilvoller Gartenarchitektur dar. Zu den wichtigsten Merkmalen der klassizistischen Gärten gehören:
Symmetrie – sowohl Pflanzen und Gartenwege als auch die sog. Gartenarchitektur sind in klassizistischen Gärten und Parks symmetrisch angeordnet. Dadurch wird ein Gefühl von Ordnung geschaffen. Die Symmetrie ermöglicht, eine optische Balance im Garten zu schaffen, die beruhigend wirkt. Wichtig: Symmetrische Achsen lenken die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die wichtigsten Punkte im Garten, z. B. auf einen Brunnen, eine Statue oder eine Gartenlaube;
Harmonie – in einem klassizistischen Garten soll ein Gleichgewicht zwischen Natur und Architektur herrschen. In der Praxis bedeutet das, dass Pflanzen, Wasser und Gartenarchitektur stimmig zusammenspielen sollten. Ein klassizistischer Garten ist kein wilder Naturraum. Alle Elemente sollten bewusst so gestaltet werden, dass der Garten in eine proportionale Oase der Ruhe, der Ausgewogenheit und der Schönheit verwandelt wird;
Geometrische Formen – beim Anlegen eines klassizistischen Gartens muss man die Geometrie in Betracht ziehen. Schnurgerade Gartenwege, rechteckige Beeten, kreisförmige Muster, präzise geschnittene Hecken etc. – das sind typische Elemente von einem klassizistischen Garten. Dadurch kann eine idealisierte Landschaft entstehen, in der die wilde Natur gezähmt und geordnet wird.
Antike als Inspirationsquelle für einen klassizistischen Garten
Der Klassizismus suchte nach Inspiration in der Antike. Kein Wunder also, dass auch klassizistische Gärten durch die griechische und römische Antike stark beeinflusst werden.
Wie oben erwähnt, spielen Harmonie und Geometrie eine sehr wichtige Rolle in jedem klassizistischen Garten und Park. Allerdings gibt es noch andere antike Einflüsse, die den einzigartigen Charakter der klassizistischen Gärten prägen. Zu beliebten Gestaltungselementen gehören Statuen und Skulpturen – oft handelt es sich dabei um mythologische Figuren aus der griechischen und römischen Götterwelt.
In klassizistischen Gärten werden oft auch Nachbildungen antiker Tempel, Säulen und Pavillons eingesetzt. Durch ihre klaren, einfachen Formen fügen sich diese Elemente perfekt in die symmetrische Gartenstruktur ein.
Praktische Tipps für die Gestaltung eines klassizistischen Gartens
Es ist unbestritten, dass die Auswahl der richtigen Pflanzen sehr wichtig ist – man sollte solche Pflanzen auswählen, die miteinander harmonieren und sich symmetrisch anordnen lassen. Zypressen, Linden oder Eiben sind häufig gewählte Baumarten, die sich perfekt in den klassizistischen Stil einfügen.
Man muss sich darüber im Klaren sein, dass Blumenbeete in klassizistischen Gärten im Regelfall rechteckig oder kreisförmig sind. Bei der Wahl von Pflanzen muss man die Farben Ihrer Blüten berücksichtigen – am besten wäre es, wenn die Beete in gedeckten Tönen gehalten wären, damit die Ruhe des Gartens nicht gestört würde.
Nicht nur Hecken, sondern auch Sträucher werden in Kugeln, Pyramiden oder rechteckige Blöcke geschnitten – auf diese Weise wird die Symmetrie und geometrische Anordnung des Gartens betont.
In klassizistischen Gärten liegt der Fokus in der Regel auf Harmonie und Geometrie. Allerdings muss man auf farbenfrohe Zierpflanzen nicht verzichten. Als farbliche Akzente können Waldreben oder Hortensien dienen.
Noch einige praktische Tipps:
Pflanzen Sie Bäume in geraden Linien die Gartenwege entlang;
Ein Brunnen, eine Statue oder ein Pavillon in der Mitte des Gartens sind eine gute Idee;
Verwenden Sie Kies für Wege, um den klassischen Stil im Garten zu betonen;
Verwenden Sie immergrüne Pflanzen, damit Ihr Garten zu jeder Jahreszeit schön aussieht;
Die Pflanzen müssen regelmäßig geschnitten werden, damit sie ihre gewünschte Forme erhalten;
Setzen Sie auf eine einheitliche Farbpalette.
Fazit
Harmonie, Symmetrie, Eleganz – so lassen sich Gärten im klassizistischen Stil in nur wenigen Worten beschreiben. Klare, geometrische Formen, gepflegte Pflanzen und präzise geplante Gartenwege ermöglichen es, einen Garten anzulegen, der durch seine zeitlose Schönheit beeindruckt. Kein Wunder also, dass der Klassizismus auch die moderne Landschaftsarchitektur stark beeinflusst. Nicht nur private Gärten, sondern auch städtische Parks werden nach klassischen Prinzipien gestaltet.