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Klassische Malerei – Merkmale

12 Aug, 2024

Der Klassizismus ist eine künstliche Stilrichtung, in der die Ideale der Antike als Vorbild betrachtet wurden. In der Praxis bedeutet das, dass Künstler des Klassizismus nach Harmonie und idealen Proportionen in ihren Werken strebten. In der Malerei brachte die Epoche eine Rückkehr zur antiken Harmonie und klaren Formen. Dabei wurde die klassische, harmonische Schönheit betont. Die klassische Malerei befasste sich oft mit historischen und mythologischen Themen. Oft vermitteln klassische Gemälde eine moralische Botschaft. 

Was sind die charakteristischen Merkmale der klassischen Malerei? Wie wurde der menschliche Körper im Klassizismus dargestellt? Auf diese und ähnliche Fragen antworten wir in unserem Artikel. 

  1. Stilistische Merkmale der Malerei im Klassizismus

Da Vertreter des Klassizismus gerne auf antike Inspiration zurückgriffen, hebt sich die klassische Malerei von der Barock- und Rokoko-Malerei ab. Die Malerei im Klassizismus hat einige wesentliche Merkmale, die sie einzigartig machen:

  • Historische, mythologische und biblische Themen – bei der Themenwahl setzten klassizistische Künstler auf Motive, die antike Tugenden (z. B. Tapferkeit, Pflichtbewusstsein, Opferbereitschaft) widerspiegelten;

  • Rationalität und Klarheit – die meisten Maler im Klassizismus strebten nach einer geordneten Komposition ihrer Werke. Klassizistische Gemälde zeichneten sich durch klare Linienführung und deutliche Konturen aus. Im Gegensatz zur Barockmalerei waren sie nicht so dynamisch und überladen. Die prominentesten Maler des Klassizismus vermieden übermäßige Ornamente oder dekorative Elemente in ihren Werken;

  • Farben und Licht – klassizistische Künstler setzten gerne auf gedämpfte, ruhige Farben. Die Farbpalette im Klassizismus war eher reduziert (im Gegensatz zur Barock- und Rokoko-Malerei) – auf diese Weise wurden die Klarheit und Einfachheit der Kompositionen betont. Künstler des Klassizismus verwendeten Licht und Schatten, allerdings machten sie das deutlich subtiler als Vertreter der Barockmalerei;

  • Idealisierte Darstellung der menschlichen Figur – da klassizistische Künstler gerne auf antike Inspirationsquellen zurückgriffen, strebten sie oft danach, den menschlichen Körper ideal darzustellen. Die menschlichen Figuren haben idealisierte Proportionen und werden in ruhigen Posen gezeigt. 

Die bekanntesten Maler des Klassizismus

Die prominentesten Maler des Klassizismus schufen beeindruckende Gemälde, die auch heutzutage mit ihrer zeitlosen Schönheit begeistern. Zu den bekanntesten Künstlern des Klassizismus gehören: 

  • Jacques-Louis David – David war ein französischer Historienmaler des Klassizismus und Hofmaler von Napoleon. Zu den bekanntesten Werken des Malers gehört „Der Schwur der Horatier“. Das Gemälde begeistert mit seiner symmetrischen Komposition, klaren Linien und idealisierten Proportionen; 

  • Jean-Auguste-Dominique Ingres – ein Schüler von Jacques-Louis David. Seine Gemälde begeistern nicht nur mit idealisierten Darstellungen der Figuren, sondern auch mit feinen Konturen. Zu den wichtigsten Gemälden von Ingres gehören: „Die große Odaliske“ und „Apotheose Homers“ – die Gemälde zeichnen sich durch ihre meisterhafte Linienführung und eine ruhige Farbpalette aus;

  • Angelika Kauffmann – eine bekannte schweizerisch-österreichische Malerin, deren Werke ein hervorragendes Beispiel für die Malerei des Klassizismus darstellen. Angelika Kaufmann kombinierte Ideale der Antike mit einer beeindruckenden Präzision in der Malerei – kein Wunder also, dass ihre Gemälde auch heutzutage als bedeutende Meilensteine in der Kunstgeschichte gelten. Zu den bekanntesten Gemälden der Malerin zählt: „Selbstbildnis am Scheideweg zwischen Musik und Malerei“. 

Wie beeinflusst die klassische Malerei spätere Kunstbewegungen?

Die Betonung der Rationalität, antike Tugenden und idealisierte Darstellungen von Figuren, die für die klassische Malerei typisch waren, dienten als Inspirationsquellen auch für spätere Kunstbewegungen. 

Die Romantik gilt als Gegenbewegung zum Klassizismus. Allerdings suchten viele romantische Maler nach Inspiration im Klassizismus – sie befassten sich mit klassischen Themen und setzten auf klare Strukturen (z. B. Caspar David Friedrich). 

Im 19. Jahrhundert entstand der Akademismus, der stark vom Klassizismus beeinflusst wurde. Die bedeutendsten Vertreter des Akademismus (z. B. William-Adolphe Bouguereau und Jean-Léon Gérôme) stellten idealisierte Figuren dar, betonten die Bedeutung der Präzision und strebten nach geordneten Kompositionen ihrer Gemälde. 

  1. Fazit

Der Klassizismus war eine Epoche, in der Rationalität, klare Formen und Harmonie betont wurden. Dadurch hoben sich klassische Gemälde deutlich von der barocken Malerei ab. Der Klassizismus mit seinen Gemälden, die sich durch eine präzise Linienführung und eine idealisierte Darstellung des menschlichen Körpers auszeichnen, war ein wichtiger Moment in der Kunstgeschichte. Die Einflüsse des Stils gibt es sowohl in der akademischen Malerei als auch in der zeitgenössischen Kunst. 

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