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Jugendstil – Merkmale des Stils und Inspirationsquellen

23 Jul, 2024

Bei dem Jugendstil handelt es sich um eine Stilepoche in Europa, die sich Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte. Der Jugendstil war eine exotische und dekadente Abkehr von der traditionellen Kunst. Hervorzuheben ist, dass diese Stilrichtung in verschiedenen Ländern unter unterschiedlichen Namen bekannt war. In Österreich wurde der Jugendstil als Sezession und in England als Modern Style bezeichnet. 

In unserem Beitrag befassen wir uns mit den wichtigsten Merkmalen und Inspirationsquellen des Jugendstils.

  1. Kunsthistorische Einflüsse im Jugendstil

Es ist unbestritten, dass Künstler des Jugendstils auf verschiedene Epochen zurückgriffen, um ihre eigene Ästhetik zu entwickeln. In vielen Werken des Jugendstils sind Einflüsse sowohl von der mittelalterlichen Gotik, als auch von der Renaissance und des üppigen, prachtvollen Barocks erkennbar. Dabei handelt es sich z. B. um:

  • Filigrane Firmen, die für die Gotik typisch sind;

  • Die Schönheit der menschlichen Figur, die an die Ideale der Renaissance erinnert;

  • Dramatische, expressive Kompositionen, die von dem Barock inspiriert wurden. 

Der Jugendstil war eine reiche und komplexe Stilrichtung, in der unterschiedliche kulturelle und historische Einflüsse erkennbar sind. Dadurch gilt der Jugendstil als eine der interessantesten Bewegungen in der Geschichte der Kunst und des Designs.

  1. Weitere Inspirationsquellen für die Kunst des Jugendstils

Neben den kunsthistorischen Einflüssen gibt es auch weitere Inspirationsquellen, die die Malerei, Bildhauerei und Architektur des Jugendstils beeinflussten. Zu den Wichtigsten gehören:

  • Natur – man muss sich darüber im Klaren sein, dass sehr viele Künstler des Jugendstils nach einer Inspiration in der Natur suchten. Künstler dieser Epoche wollten die Schönheit und die Komplexität der Natur in ihre Werke integrieren. Großer Beliebtheit erfreuten sich pflanzliche Motive wie Blumen und Blätter, die oft stilisiert und in abstrakter Form dargestellt wurden. Sowohl in der Kunst als auch im Kunsthandwerk des Jugendstils wurden tierische Motive gerne eingesetzt. Zu den beliebtesten gehörten: Schmetterlinge, Libellen und Schwäne. 

  • Japonismus – nachdem sich Japan Anfang der 1850er Jahre dem Westen geöffnet hatte, konnten Europäer seine einzigartige Kultur besser kennenlernen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden zahlreiche japanische Kunstwerke nach Europa und Nordamerika exportiert – oft handelte es sich dabei um hochwertige Objekte aus der sog. Edo-Zeit (1603-1868). Eine einzigartige Oberflächenbehandlung, interessante Motive sowie Farbigkeit der Holzschnitte waren eine der wesentlichsten Inspirationsquellen für Künstler des Jugendstils;

  • Symbolismus – bei dem Symbolismus handelt es sich um eine Kunstbewegung, die Mitte des 19. Jahrhunderts entstand. Der Symbolismus beschäftigte sich mit mystischen, mythologischen und allegorischen Themen. Diese Themen waren wichtig auch für Künstler des Jugendstils – sie verwendeten oft religiöse oder mythologische Symbole. Ferner nutzten sie auch Farben und Licht, um eine bestimmte Atmosphäre zu schaffen. Zu den wichtigsten Künstlern des Jugendstils, die von dem Symbolismus stark beeinflusst waren, gehört Gustav Klimt

Die wichtigsten Merkmale des Jugendstils

Wie oben erwähnt, war der Jugendstil sehr komplex und reich – in der faszinierenden Stilepoche wurde auf verschiedene Ausdrucksformen gesetzt. Wenn es sich um die Hauptmerkmale des Jugendstils handelt, sollte man die folgenden Bereiche berücksichtigen:

  • Architektur – die Jugendstil-Architektur zeichnet sich durch geschwungene Linien und stilvolle Ornamente aus. Hervorzuheben ist, dass auch Architekten des Jugendstils einen großen Wert auf die Funktion ihrer Bauwerke legten – sie waren der Meinung, dass die Form eines Gebäudes seine Funktion bestimmt. Gebäudefassaden wurden mit raffinierten Verzierungen. z. B. floralen Mustern und asymmetrischen Elementen versehen. 

  • Malerei – auch in diesem Bereich dominierten fließende Linien, die als eines der Symbole der Epoche gelten. Typisch für die Malerei des Jugendstils waren auch leuchtende, ausdrucksstarke Farben. Die Farben wurden oft ohne starke Schattierungen aufgetragen. Weitere wesentliche Merkmale der Malerei im Jugendstil waren: anmutige Naturdarstellungen und die Verwundung von charakteristischen Rahmen. Was auch wichtig ist, verzichteten Maler des Jugendstils auf eine Raumillusion im Bild. 

  • Möbeldesign und Innenarchitektur – auch in der Gestaltung der Innenräume und der Möblierung sind die Hauptmerkmale des Jugendstils erkennbar. Dabei handelt es sich nicht nur um dynamische Linien, sondern auch um florale Ornamente. Möbel, die in dieser Epoche hergestellt wurden, waren massiv, schwer und stabil. Oft wurden die mit dekorativen Schnitzereien verziert. 

Fazit

Der Jugendstil stellte mit seinen fließenden Linien, floralen Motiven und allegorischen Darstellungen eine sehr wichtige Epoche dar. Dieser einzigartige Stil schuf eine neue Ästhetik, die spätere Epochen prägte. Auch heutzutage dient dieser interessante Stil als Inspiration für zahlreiche Künstler, Designer und Architekten auf der ganzen Welt. 



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