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Charakteristische Merkmale des Rokokostils

25 Sep, 2024

Der Rokokdstil, der sich von etwa 1730 bis etwa 1780 in der europäischen Kunst entwickelte, wird oft als leichte, verspielte Form des Spätbarocks bezeichnet. Im Gegensatz zum prachtvollen Barockstil zeichnet sich das Rokoko durch Leichtigkeit, Asymmetrie und eine Vorliebe für filigrane Verzierungen aus. Der verspielte Stil mit seinen geschwungenen Formen beeinflusste nicht nur die Architektur, sondern auch die Kunst sowie die Innenausstattung der Rokoko-Schlösser. In unserem Beitrag erfahren Sie, welche charakteristischen Merkmale der Rokokostil hat. 

  1. Die Ästhetik des Rokokostils

Der verspielte Rokokostil unterscheidet sich sowohl von dem opulenten Barockstil als auch von dem klassizistischen Stil in der Kunst. Die Ästhetik des Stils war durch folgende Merkmale geprägt:

  • Verspielte Verzierungen – die Architektur und Kunst der Rokoko-Epoche zeichneten sich durch eine auffallende Ornamentik und detaillierte Dekoration aus. Zu beliebten Zierelementen gehören: Arabeske, florale Motive, Muscheln und geschwungene Formen;

  • Leichtigkeit – leichte Formen, die im Rokokostil überwiegen, sind fließend und geschwungen. Sie vermitteln ein Gefühl von Bewegung;

  • Dezente Pastellfarben – sanfte, pastellige Farben ermöglichten im Rokokostil eine harmonische Atmosphäre zu erzeugen. Zu beliebten Farbtönen zählten sanftes Gelb, Rosa und Hellblau, die oft mit goldenen Akzenten kombiniert wurden;

  • Geschwungene Formen – C- und S-förmige Kurven wurden sowohl in der Dekoration als auch in der Architektur gerne verwendet;

  • Raffinesse – reich verzierte Möbel, exquisite Details, luxuriöse Stoffe etc. - der Rokokostil  war eine einzigartige Kombination von Luxus und Eleganz. 

  1. Architektur im Rokokostil

Im Gegensatz zu prachtvollen barocken Bauwerken war die Architektur verspielter, leichter und raffinierter. Zu typischen Beispielen für die Architektur des Rokoko zählen kleine Pavillons und Schlösser. Die Gebäude waren in der Regel reich verziert und zeichneten sich durch ihre intime, heitere Ausstrahlung aus. Rokoko-Schlösser waren deutlich kleiner als Bauwerke im Barock. Darüber hinaus wurden die Hauptgebäude von Dienstgebäuden getrennt

Fassaden und Innenräume der Bauwerke im Rokokostil sind oft mit geschwungenen Linien, asymmetrischen Ornamenten und verspielten Verzierungen versehen. Durch diese Elemente entsteht der Eindruck von Bewegung und Leichtigkeit.

Im Kirchenbau zeichnete sich der Rokokostil durch eine harmonische Verschmelzung von Architektur, Malerei und Dekoration aus. Ein hervorragendes Beispiel für eine Kirche im Rokokostil ist die Wieskirche bei Steingaden, die durch ihre Heiterkeit und Bewegtheit geprägt ist. 

Zu den bedeutendsten Rokoko-Architekten gehören: François de Cuvilliés, Balthasar Neumann, Johann Michael Fischer,  Dominikus Zimmermann etc. 

  1. Kunst und Malerei im Rokokostil

Während die Kunst des Barock durch ernste und religiöse Themen geprägt war, konzentrierte sich die Rokoko-Malerei auf pastorale Themen. Viele Rokoko-Gemälde zeigten idyllische Szenen und ländliche Landschaften. Partys im Freien, Liebesabenteuer, Feste und Tanzszenen gehörten zu den bevorzugten Themen der Rokokokünstler. Auf den Gemälden wurden Aristokraten in der Natur dargestellt. Auf diese Weise versuchten Rokoko-Maler, eine idealisierte, harmonische Welt darzustellen, in der es keine Sorgen gibt. 

In dieser Epoche entstanden nicht nur idyllische Bilder, sondern auch dekorative Wand- und Deckengemälde, die im Regelfall mit reichen Stuckverzierungen kombiniert wurden. 

Auch in der Rokoko-Malerei dominierten zarte Pastelltöne – Rosa, Hellblau, Creme und sanftes Grün. Der Einsatz von Licht und Schatten war deutlich subtiler als im Barock. Ferner waren auch die Konturen der Figuren weicher.

Die berühmtesten Maler dieser Epoche waren: Antoine Watteau, François Boucher, Jean-Honoré Fragonard etc. 

  1. Möbel und Innenausstattung 

Sowohl Möbel als auch Wohnaccessoires im Rokokostil spiegelten den luxuriösen und phantasievollen Charakter dieser Epoche wider. Daher wurden sie aus hochwertigen, edel aussehenden Materialien hergestellt. 

Raffinierte Rokoko-Möbel sind elegant, leicht und begeistern durch ihre dekorativen Details. Im Gegensatz zu massiven Möbeln im Barockstil zeichnen sich Rokokomöbel mit geschwungenen, filigranen Formen aus. Kommoden, Sessel und Konsolen im Rokokostil besitzen oft elegante, geschwungene Beine und sind mit dezenten, goldenen Akzenten versehen. Die Oberflächen der Rokoko-Möbel aus edlem Holz sind oft mit aufwendigen Schnitzereien verziert – typisch sind zeitlos elegante Motive wie Blumen, Muscheln und Blätter. Polstermöbel im Rokokostil beeindrucken auch mit ihren Verzierungen und sind im Regelfall in dezenten Pastellfarben gehalten. 

  1. Fazit

Dezente Eleganz, Verspieltheit und Detailliebe machen den Rokokostil einzigartig. Kein Wunder also, dass auch Architekten, Maler und Handwerker in späteren Epoche Inspiration in diesem Stil suchten. Der Rokokostil wurde im Laufe der Zeit durch den Klassizismus abgelöst, allerdings bleiben seine Einflüsse spürbar – der Stil wurde im 20. Jahrhundert wiederentdeckt. Heutzutage gilt der Rokokostil als harmonische Verbindung von Luxus und Leichtigkeit.

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